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Trennung überwinden: Wenn das Herz bricht – Wie ein Klient aus der Einsamkeit nach einer Trennung gefunden hat

  • Autorenbild: Nicole Neumüller
    Nicole Neumüller
  • 17. Juni
  • 2 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 22. Juni


Als Coachin begleite ich Menschen in den unterschiedlichsten Lebenssituationen – doch die Geschichten, die mich am meisten berühren, sind jene, in denen ein Mensch sich nach einem tiefgreifenden Verlust wieder selbst finden muss. Heute möchte ich eine dieser Geschichten erzählen – selbstverständlich anonymisiert.



Der Boden unter den Füßen


Thomas (Name geändert) kam zu mir, wenige Wochen nachdem seine langjährige Beziehung zu Ende gegangen war. Über 12 Jahre war er mit seiner Partnerin zusammen, ein Leben, das sich über die Jahre miteinander verflochten hatte. Als diese Verbindung zerbrach, hatte er das Gefühl, der Boden sei ihm unter den Füßen weggezogen worden. Er fragte sich: "Wie kann ich jemals diese Trennung überwinden?"

Er beschrieb seine Tage als grau, seine Abende als endlos. Freunde hatte er, ja – aber viele von ihnen waren in eigenen Familien eingebunden. Er fühlte sich fehl am Platz, überflüssig. Vor allem aber fühlte er sich einsam. Nicht allein – denn das ist ein äußerer Zustand. Sondern tief einsam, auf eine Weise, die bis ins Innerste reicht.



Raum für Schmerz


Im Coaching gab es zunächst kein „Programm“, keine Lösung. Der erste Schritt war, Thomas einen sicheren Raum zu geben – einen Raum, in dem Trauer, Wut, Zweifel und auch Ohnmacht Platz haben durften. Oft glauben wir, wir müssten schnell „funktionieren“ oder stark sein. Doch emotionale Heilung beginnt dort, wo wir aufhören, gegen unsere Gefühle zu kämpfen.

Wir arbeiteten mit der Überprüfung von Gedanken, mit inneren Bildern und auch mit ganz klassischen Methoden des systemischen Coachings. Besonders hilfreich war die Arbeit mit inneren Anteilen – jenen Stimmen in uns, die sich nach Nähe sehnen, aber auch jene, die sagen: „Du bist es nicht wert.“



Die Kraft des Selbstmitgefühls


Ein Wendepunkt kam, als Thomas lernte, sich selbst mitfühlend zu begegnen. Statt sich für seine Verletzlichkeit zu verurteilen, begann er zu verstehen: Es ist menschlich, verletzt zu sein. Es ist ein Zeichen von Mut, sich dem zu stellen.

Wir entwickelten kleine Rituale für seinen Alltag – eine bewusste Morgenroutine, regelmäßige Spaziergänge ohne Ablenkung durch Handy oder Musik, Tagebuch schreiben mit Fokus auf Dankbarkeit. Keine dieser Maßnahmen war spektakulär – aber sie halfen, das Gefühl von Selbstwirksamkeit zurückzubringen.



Neue Verbindungen knüpfen


Nach einigen Wochen begann Thomas wieder Kontakte zu knüpfen. Nicht, weil er „sollte“, sondern weil er spürte, dass er bereit war. Ein Seminar, ein Wandertreff, ein alter Freund, den er wieder kontaktierte. Die Einsamkeit wich nicht über Nacht – aber sie verlor ihre Macht.


Der Mensch dahinter


Heute sagt Thomas: „Ich habe nicht nur meine Beziehung verloren – ich habe auch einen Teil von mir selbst wiedergefunden.“

Ich finde diesen Satz wunderschön, weil er zeigt, was möglich ist, wenn wir uns selbst nicht aufgeben. Wenn wir bereit sind, Hilfe anzunehmen. Und wenn wir den Mut haben, durch den Schmerz hindurchzugehen, statt ihn zu umgehen.



Wenn du Ähnliches erlebst: Du bist nicht allein. Und du bist nicht falsch, weil du leidest. Heilung ist möglich – und oft beginnt sie mit dem ersten Schritt: darüber zu sprechen.


Möchtest du mehr über meine Arbeit erfahren oder ein kostenloses Erstgespräch vereinbaren? Dann melde dich gern bei mir.

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